6. März 2023

Seit dem letzten Jahr haben mit den ‚StadtLaboren vor Ort‘ und mit dem Forschungsprojekt ‚Leben vor der Stadt‘ zwei Projektaktivitäten auf dem Schafhof begonnen. Nachfolgende geben wir einen Überblick über die bisherigen und aktuellen Entwicklungen.

Sachstand: Forschungsprojekt ‚Leben vor der Stadt‘ – Zukunft vom Einfamilienhaus

Seit 2020 forscht die Hochschule für Technik Stuttgart gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung an der Zukunft von Einfamilienhäusern in Zeiten klimatischer, demografischer und wirtschaftlicher Veränderungen. Im kooperativen Lehrforschungsprojekt ‚Leben vor der Stadt‘ wurde ab Oktober 2022 ein neues Kapitel aufgeschlagen, das sich mit dem möglichen Wandel von Einfamilienhausgebieten beschäftigt. Gemeinsam mit Studierenden der Architektur und Stadtplanung wurden Hausbesitzer:innen von Ein- und Zweifamilienhäuser aus dem Schafhof gesucht, die offen über ihre Wohnsituation und Wohnvorstellungen sprechen. An zwei Nachmittagen im November/Dezember haben neun Familien und Paare jeweils mit einem Team aus zwei Studierenden Gespräche geführt und Gedanken zur Weiter- oder Umnutzung Ihres Einfamilienhauses ausgetauscht. Am Dienstag, den 13.12.22 fand von 18:00 bis 21:00 eine Präsentation zur Vorstellung der Ergebnisse im Beisein der Hausbesitzer:innen und Studierenden im evang. Gemeindehaus auf dem Schafhof statt. Eine Auswahl von Präsentationsfolien zeigt die nachfolgende Galerie:

Sachstand: Projekt ‚StadtLabor vor Ort‘

Eine inklusive und partizipative Quartiers­ entwicklung zu fördern, ist das Ziel des Projekts „StadtLabore vor Ort“. Dies führt der Städtetag Baden­Württemberg bis Ende 2023 durch. Kirchheim unter Teck hatte sich mit folgenden Konzeptideen für zwei Quartiere beworben: Im Quartier Güterbahnhof Ötlingen soll u.a. die Nachnutzung des Güterbahnhofs als offenes Konzeptver­fahren mit Blick auf die bisherigen Erfahrungen im Steingauquartier erfolgen. Im Quartier Schafhof steht die Umge­staltung einer Spielplatz­grünfläche sowie das Thema Mitfahrhaltestelle und alternative Wärme­versorgung im Mittel­punkt. Im Projekt als StadtLabore mit dabei sind Bruchsal, Künzelsau, Laupheim, Leonberg, Mannheim, Mössingen und Stuttgart.

Folgende Aufgaben und Herausforderungen werden bei uns behandelt:

Beteiligungsorientierte Umnutzung/Gestaltung der Spielplatzgrünfläche „Am Wiesenrain“

Das städtische Spielplatzentwicklungskonzept sieht den Rückbau einzelner im Verfall befindlichen Spielplatzgrünanlagen vor. Dazu gehört auch der 400 m2 große Spielplatz „Am Wiesenrain“. Einige Spielelemente wurden aus Sicherheitsgründen und damit zum Leidwesen vieler Kinder (Hängebrücke) schon abgebaut. Die Stadt hat sich auf Nachfrage von Anwohner:innen gegen einen Verkauf der Fläche entschieden. Im Rahmen des Projekts „StadtLabor“ kann die geplante Umnutzung und Gestaltung vom Nachbarschaftsnetzwerk mit den Bewohner:innen und begleitet vom städtischen Quartiersmanagement erfolgen.

  • Am 20.09.2022 fand eine erste Informations-­ und Beteiligungsveranstal­tung zur Gestaltung statt. Gemeinsam wurde sich mit Anwohner*innen darüber ausgetauscht, wie die Fläche zukünftig genutzt und gestaltet werden kann.
  • Im Oktober haben wir uns zudem über Kontakte zu auf dem Schafhof ansässigen reNature People gGmbH mit Agnes Pahler, einer Expertin zum Thema artenreiche Gärten, zum Gespräch getroffen.
  • Die Prüfung der Wünsche und Gespräche zwischen dem Quartiersmanagement, dem Grünflächenamt und uns wurden bis zur Veröffentlichung der Ergebnisse der stadtweiten Spielplatzbefragung verschoben. Derzeit ist nicht bekannt, wann diese veröffentlicht werden.
  • Ein weiterer Abbau des Spielplatzes ist nur vorgesehen, sofern Sicherheitsrisiken bei den Spielelementen bestehen.
Alternative Wärmeversorgung

Viele Häuser werden auf dem Schafhof über Nachtspeicheröfen beheizt. Aufgrund steigender Strompreise und dem Alter der Gebäude stellt sich bei vielen die Frage nach einer alternativen Wärmeversorgung. Es gilt über Wege der Wärmeversorgung zu informieren und einen partizipativen Prozess zu gestalten.

  • Die Stadt Kirchheim unter Teck erstellt momentan den ersten kommunalen Wärmeplan, der im Mai im Gemeinderat verabschiedet werden soll. Dabei wird untersucht, wie zum einen die Wärmeversorgung und der Wärmebedarf aktuell aussieht. Zum anderen wird geprüft, wie bis zum Jahr 2040 die Wärmeversorgung aus regenerativen Wärmequellen wie Solarthermie, Geothermie, Außenluft, Biomasse und Abwärme, zum Beispiel aus Abwasser, erfolgen könnte. Zudem spielt eine Rolle, wie viel Wärme durch energetische Sanierung der Gebäude eingespart werden kann und wie sich der Wärmebedarf dadurch verringert.
  • Für den Schafhof fällt auf, dass hier vergleichsweise viel Wärmestrom und Biomasse genutzt wird und ausreichend Flächen für die Gewinnung regenerativer Wärme zur Verfügung steht. In einer Veranstaltung Ende Mai/Anfang Juni sollen die genauen Ergebnisse auf dem Schafhof vorgestellt und diskutiert werden. Wir werden den Termin hier bekannt geben.
Aufbau einer Mitfahr-Haltestelle als Ersatz der stillgelegten Haltestelle „Zu den Schafhofäckern“ 

Der Schafhof wird von der Buslinie 163, die in die Kirchheimer Innenstadt, zum Bahnhof, nach Lindorf und nach Ötlingen führt, halbstündlich bedient. Samstagnachmittags und sonntags ist der Fahrplantakt stündlich. Eine im Jahr 2018 vorgenommene Routenänderung führte zum Wegfall der zentralen Haltestelle „Zu den Schafhofäckern. Es soll geprüft werden, ob dort eine Mitfahr-Haltestelle für Privat-PKW installiert werden kann.

  • Die weiteren Gespräche zwischen der Stadtverwaltung und uns wurden dazu bisher nicht geführt werden.

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